Bruchhausen (TKu). Bruchhausen feierte am vergangenen Wochenende drei Tage lang Laurentiusfest. Gefeiert wurde diese jahrhundertealte Tradition, die religiöse Feierlichkeiten und geselliges Beisammensein miteinander verbindet. Am Sonntagmorgen zum Festhöhepunkt zogen mehr als 150 Teilnehmende, darunter Kommunionkinder, Gläubige, Messdiener, Vereine, Musiker und festlich gekleidete Bürgerinnen und Bürger, durch die bunt geschmückten Straßen. Bei strahlendem Sommerwetter feierten die katholischen und evangelischen Christen im Ort gemeinsam den Namenspatron Laurentius. Nach dem Festhochamt, unter der Leitung von Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek, bewegte sich die Prozession vom Gutshof über die evangelische Kirche zurück zur katholischen Kirche, wo der lange Zug allmählich aufgelöst wurde. Ob Menschenkicker-Turnier, Flohmarkt, Puppentheater, Glücksrad oder Preisausschreiben, für alle Altersgruppen war beim diesjährigen Laurentiusfest etwas dabei: In den Abendstunden sorgten Live-Bands an den Getränkeständen für Musik, die zum Mitsingen, Tanzen und geselligen Austausch einluden. Bürgermeister Daniel Hartmann eröffnete das Fest am Freitag traditionell mit dem Fassanstich. Kommunalpolitiker nutzten die Gelegenheit, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen.
Das Laurentiusfest wird seit dem Mittelalter rund um den Namenstag des Heiligen Laurentius am 10. August gefeiert und das seit nunmehr 583 Jahren. Der heilige Laurentius, auch Laurentius von Rom genannt, war ein Diakon der Kirche von Rom im 3. Jahrhundert und zählt zu den bekanntesten Märtyrern der frühen Christenheit. Er wurde vermutlich um das Jahr 225 in Spanien geboren, wahrscheinlich in Huesca oder Valencia. In Rom diente er als Erzdiakon unter Papst Sixtus II. und war für die Verwaltung des Kirchenguts sowie die Unterstützung der Armen verantwortlich. Bruchhausen ist eng mit dem heiligen Laurentius verbunden. „Im Ortskern steht die Laurentiuskirche, die um 1432 auf Initiative von Diederich von Mense aus der Familie von Brokhusen errichtet wurde und nach dem heiligen Laurentius benannt ist. Bereits 1442 stiftete die Familie eine Messwein-Stiftung, die festlegte, dass der Pfarrer wöchentlich drei Messen am Laurentiusaltar feiern sollte. Dafür erhielt er jährlich Wachs und Wein. Aus dieser Tradition entwickelte sich das Laurentiusfest, das seitdem jedes Jahr gefeiert wird“, heißt es von den Verantwortlichen. Das Laurentiusfest findet aktuell immer am zweiten August-Wochenende statt und ist eine Mischung aus Patronatsfest, Dorfkirmes, Flohmarkt und Sportveranstaltung.
Fotos: Thomas Kube