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Donnerstag, 23. Oktober 2025 Mediadaten
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Pächter Michael Süßmilch und seine Lebensgefährtin Agnieszka Weisser werden ihr „Baby“ zum Jahresende abgeben

Höxter (TKu). Auf ein Kaffee mit … „noch“ Pächter Michael Süßmilch vom einzigartigen Café „Stellwerk“ in Corvey. Die Zukunft des Cafés ist ungewiss, wenn sich nicht ein neuer Pächter oder eine Pächterin findet in den kommenden Monaten. Mit seinem besonderen Charme, einer Mischung aus historischem Stellwerksgebäude, grüner Gartenidylle und einem Eisenbahnwaggon im Grünen ist das Ausflugslokal einzigartig im Kreis Höxter. Bekannt ist es als ein kulinarischer Anlaufpunkt, ein Ort der Begegnung, und ein Symbol für Kunst und regionale Verbundenheit. Nach vier intensiven Jahren, in denen sie das Café mit vollem Herzblut geführt haben, möchten die bisherigen Betreiber Michael Süßmilch und Agnieszka Weisser die Verantwortung in neue Hände legen. Das 1700 Quadratmeter große Areal mit dem 125 Jahre alten Stellwerk gehörte einst dem britischen Künstler James R. Donnachie. Der leidenschaftliche Eisenbahnfreund schuf hier sein künstlerisches Domizil, eine faszinierende Welt aus Kunst, Natur und außergewöhnlichen Ecken unter freiem Himmel. Nach seinem Tod vor zehn Jahren wandelte sich das Areal, und ein Café mit Biergarten fand hier seinen Platz. Die künstlerische Tradition des Ortes und die inspirierende Persönlichkeit des Künstlers Donnachie prägen das Café bis heute.

„Es ist mehr als ein Herzensprojekt, es war immer unser Baby“, sagt Gastronom Michael Süßmilch, der mit Leidenschaft vier Jahre lang zusammen mit seiner Lebensgefährtin Weisser das Café führte. Gemeinsam haben sie einen treuen Kundenstamm aufgebaut, bestehend aus Stammgästen, Touristen und zahlreichen Radfahrern vom beliebten Weser-Radweg. Dabei standen regionale Produkte, Nachhaltigkeit und Gastfreundschaft stets im Mittelpunkt. Mandarinen-Schmand-Kuchen, Pflaumenkuchen oder der legendäre Windbeutel mit Sahne, alles aus der Bäckerei Bielemeier in Bruchhausen, gehörten zu den beliebtesten Spezialitäten. Auch herzhafte Gerichte, Suppen, Grillangebote und der neue „Stellwerkteller“ fanden großen Anklang, so Süßmilch.

„Wir haben vier Jahre quasi durchgearbeitet“, erzählt Gastronom Michael Süßmilch. Doch mit 63 Jahren möchte er, hauptberuflich als Pädagoge bei der Lebenshilfe tätig, nun kürzertreten. „Zeit für uns selbst, Zeit für Urlaub und weniger Verpflichtungen“, das sei jetzt das Ziel. Agnieszka Weisser, 45 Jahre alt und Ethnologin beim Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Höxter, stimmt zu. Beide betonen, wie viel Freude es ihnen bereitete, Menschen eine Auszeit im Café schenken zu können. Das „Stellwerk“ war nie alleine nur eine Gastronomie. Neben Kaffee und Kuchen gab es immer auch Kunst und Kultur. Zwölf Sonderausstellungen heimischer Künstlerinnen und Künstler wurden im Stellwerk-Salon gezeigt, dazu Handwerkermärkte, Konzerte und besondere Feste. In Erinnerung bleiben eine große Reggae-Party und eine afrikanisch-deutsche Feier während der Landesgartenschau 2023, ein Gemeinschaftsprojekt mit Gästen aus Kamerun und internationalen Speisen, erklärte Weisser. Das Gastronomen-Pärchen selbst lernte sich übrigens genau hier kennen, bei einer Tasse Kaffee im „Stellwerk“. Die Saison 2025 wurde vor kurzem beendet. „Wir sind ein Sommercafé“, erklärt Süßmilch. Zum Jahreswechsel könnten zwar noch einzelne Events stattfinden, doch das reguläre Tagesgeschäft ruht nun.

Die Anforderungen an die Nachfolger sind laut Süßmilch klar: Leidenschaft für Gastronomie und Kultur, Offenheit für Kunstveranstaltungen und Freude am Gestalten. Erfahrung in der Gastronomie sei von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig, betont Süßmilch. „Wir wünschen uns, dass das Café in gute Hände kommt.“ Die Besitzerin des Areals, Barbara Hecker (82) aus Höxter, und ihr Ehemann Manfred (90) hoffen ebenfalls, dass der Betrieb in bewährter Weise fortgeführt wird. Sie hatten das Anwesen vom Verein „Stellwerk Corvey“ übernommen, der 2021 aufgelöst worden war. Parallel zum Stellwerk-Betrieb läuft auch Süßmilchs Café in der Nicolaistraße in Höxter zum Jahresende aus. „Wir haben uns bewusst entschieden, neue Prioritäten zu setzen“, sagt der Gastronom.

Fotos: Thomas Kube

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