Höxter (red). Handelt es sich bei Albert Schweitzer um eine überholte Moralikone oder um den Wegbereiter einer neuen Menschlichkeit?
Dieser Frage möchte Dr. Gottfried Schüz, Vorsitzender der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer -Zentrum, in einem Vortrag auf Einladung des Evangelischen Forums Höxters nachgehen.
Der Vortrag entwirft ein Gesamtbild des Philosophen, Theologen, Musikers, Urwalddoktors und Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer. Die Vielfalt seines geistigen und ethisch-praktischen Wirkens und Werkes bildet eine unlösbare Einheit und ist von ungebrochener Aktualität.
Der Referent zeichnet zunächst Albert Schweitzers Lebensweg in wesentlichen Stationen nach. Darin wird zum einen die enge Verbindung von Kindheits- und Jugenderfahrungen mit Schweitzers späterem Denken verdeutlicht, das in seiner „Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben“ gipfelt. Diese Ethik findet in dem von ihm 1913 in Lambarene (Gabun) gegründeten Urwaldspital ein vergleichsloses Beispiel humanitären Wirkens an den Ärmsten der Armen Afrikas. Als entscheidenden Anstoß zu dieser Ethik macht der Referent Schweitzers Kritik am „Zerfall der Kultur“ sichtbar. Diese Kulturkritik erweist Schweitzer als einen in jeder Hinsicht aktuellen Denker. Sein Weg führt zu seiner Leitidee einer „grenzenlosen Verantwortung für alles, was lebt“. Sie leuchtet heute mehr denn je als „Feuerbrand in dunkler Zeit“ auf.
Schließlich greift der Referent brennende Gegenwartsprobleme auf, an denen die hohe Aktualität von Albert Schweitzers geistigem Erbe für eine friedliche und menschenwürdige Zukunft deutlich wird.
Anschließend steht der Referent für Fragen der Teilnehmer bzw. für eine Diskussion zur Verfügung.
Der Vortrag findet am 6.10. um 19.00 Uhr in der Aula der VHS Höxter statt, die VHS ist bei dieser Veranstaltung Kooperationspartner. Der Eintritt ist frei, eine Spende für die Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum ist willkommen.