Höxter (TKu). Geschätzt mehr als 10.000 Besucher waren beim Gartenfest in Corvey am vergangenen Wochenende. Die Stimmung war alles andere als trübe, auch wenn Petrus immer wieder Regenschauer auf das Areal niederprasseln ließ. Darauf eingestellt hatte sich das Ehepaar Sabine und Ulrich Kurze, die mit ihrer Regenkleidung sogar unter der Outdoordusche nicht durchweichte. Rafaela Majora aus Isernhagen hat ein eigenes Floristikgeschäft nahe Hannover und wollte sich auf dem Gartenfest inspirieren lassen. Dafür nahm sie auch die anderthalbstündige Fahrtzeit in Kauf. Besonders fasziniert habe sie das Ambiente in Corvey, so die Floristin. Zum Wetter meinte sie nur: „Das stecken wir mal so weg“.
Das Corveyer Gartenfest verwandelte am vergangenen Wochenende die Welterbestätte Corvey an gleich drei Tagen in ein blühendes Paradies mit Urlaubsatmosphäre, mediterranem Flair, internationalen Genüsse und sehr viel Garteninspiration. Eigens für das Fest hatte Seine Durchlaucht Viktor V. Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey seinen privaten Garten geöffnet. Zwischen Palmen, toskanischen Zitruspflanzen, üppigen Stauden und duftenden Kräutern konnten die Gäste verweilen, staunen oder entspannen. Das Angebot war so bunt wie die Blumenpracht selbst: Holländische Gartenprofis präsentierten seltene Pflanzen, französische Feinkoststände verführten mit duftendem Flammkuchen und Käse, englische Antiquitätenhändler boten edle Einzelstücke, während skandinavische Designer stilvolle Gartenmöbel zum Probesitzen aufstellten. Auch handgemachte Blumenkränze aus der Region, Kaschmirmode aus Nepal und feine Wohnaccessoires sorgten für regen Andrang an den Ständen.
Besonders Hobbygärtner kamen auf ihre Kosten: Neben hochwertigem Gartenwerkzeug konnten sie sich mit Experten über Schnitttechniken und Pflege austauschen. Währenddessen genossen viele Besucher an schattigen Plätzen die kulinarischen Köstlichkeiten – von griechischem Olivenöl über toskanisches Mandelgebäck bis zu herzhaftem Speck aus Österreich. „Es war wie ein Kurzurlaub, ohne die Kofferpacken zu packen und das trotz des Regenwetters“, schwärmte eine Besucherin.
Fotos: Thomas Kube