Beverungen (red). Mehr als 70 interessierte Gäste folgten der Einladung des Beverunger Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen zu einer Informationsveranstaltung, bei der die Zukunft der Energiewende in der Region im Mittelpunkt stand.
Die stellvertretende Ortsverbandsvorsitzende Iris Hartmann eröffnete den Abend und wünschte sich einen offenen Austausch über die anstehenden energetischen Herausforderungen.
Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm erinnerte in seinem Grußwort an die wechselvolle Geschichte des Energiestandortes Würgassen mit dem ehemaligen Kernkraftwerk. Er hob den erfolgreichen, länderübergreifenden Widerstand gegen das geplante zentrale Atommüll-Bereitstellungslager hervor und würdigte das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Dreiländereck.
Im Hauptvortrag stellte Dirk Wilhelm, Sanierungsmanager der Gemeinde Breuna, die technischen Herausforderungen und wirtschaftlichen Chancen der Energiewende vor. Besonderes Augenmerk legte er auf die Perspektiven des Standorts Würgassen, der sich künftig zu einem Energie-Hub für erneuerbare Energien entwickeln könnte. Studien zeigen, dass insbesondere die energieintensive Industrie in den Landkreisen Höxter, Holzminden und Südniedersachsen – etwa die Glasproduktion – auf eine sichere und nachhaltige Energieversorgung angewiesen ist. Hier könne Würgassen entscheidende Lösungen bieten.
Anhand eines Großprojekts in Breuna verdeutlichte Wilhelm zudem die Chancen erweiterter Wertschöpfung durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen. „Monetäre Einnahmen aus der Erzeugung erneuerbarer Energien“, so Wilhelm, „sichern nicht nur die Handlungsfähigkeit der Kommunen, sondern kommen allen Einwohnerinnen und Einwohnern zugute.“
Zu den Gästen zählten auch die Bürgermeister Tino Wenkel (Samtgemeinde Boffzen) und Marcus Dittrich (Bad Karlshafen). Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten sie, wie die Energiewende in der Region aktiv gestaltet werden kann. Themen waren vor allem neue Arbeitsplätze, zusätzliche Steuereinnahmen und die Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Die Veranstaltung machte deutlich: Würgassen hätte das Potenzial, sich vom ehemaligen Kernkraftwerksstandort zu einem zukunftsweisenden Energiestandort zu entwickeln.
Foto: Dirk Wilhelm