Kreis Höxter (red). Wenn es draußen dunkel und kalt wird, der Wind um die Ecken pfeift, und der Regen gegen die Fenster prasselt, dann spätestens beginnt drinnen die Zeit der gemütlichen Spieleabende. Auf dem Sofa lässt sich jetzt in netter Runde ganz bequem die eigene Heimatregion neu entdecken: Beim erstmalig aufgelegten „Dorfquartett Kreis Höxter“ kann man in zwei Spieleditionen insgesamt 70 Orte des Kulturlandes aus allen zehn Stadtgebieten kennenlernen. Mit Geschick, Wissen und ein bisschen Rateglück sammelt die Gewinnerin oder der Gewinner beim Spielen die meisten Trumpfkarten.
70 Dörfer haben mitgemacht
Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Kreis Höxter“ ist unter der Federführung der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im Kreis Höxter dieses durch LEADER-Mittel geförderte Projekt einer Spielesammlung entstanden. Neben dem „Dorfquartett“ gehören auch noch ein „Stadt-Land-Dorf“-Spiel und ein Dorf-Memo zur neuen Kollektion.
Beim „Dorf-Quartett“ hat sich die GfW ganz direkt aktive Unterstützung durch die Ortschaften geholt. Über verschiedene Kanäle angesprochen, ist das Vorhaben in den Dörfern auf große Resonanz gestoßen. Und schließlich beteiligten sich an dem Aufruf 70 Dörfer am neuentstandenen Kartenspiel. Die engagierten Ortsheimatpflegerinnen und Ortsheimatpfleger haben sich für entsprechende Wahrzeichen ihres Ortes entschieden, historische Anekdoten und Geschichten sowie Fakten über das Umfeld zusammengetragen und haben auf diese Weise ein vielschichtiges Bild ihres jeweiligen Dorfes entstehen lassen.
Farbenprächtiges Design
Das Ergebnis dieses ungewöhnlichen Gemeinschaftsprojektes kann sich nun sehen lassen: Entstanden sind zwei Spiele mit jeweils 35 Karten aus allen Stadtgebieten der heimischen Region. Mit viel Sinn für liebevolle Details und in ganz eigener individueller Handschrift kreiierte der Godelheimer Grafikdesigner Ludwig Brügger die einzelnen Karten. Allein die farbenprächtigen und pfiffig gestalteten Karten in der Hand zu halten, erhöht die Vorfreude auf ein spannendes, unterhaltsames und zudem informatives Spiel. „Jede Karte zeigt, wie viel Herz und Wissen in unseren Dörfern steckt“, bestätigt Regionalmanager Heiko Böddeker von der GfW.
Kleine Geheimnisse und schöne Anekdoten
Denn beim „Dorfquartett“ gibt es einiges zu erfahren: Nicht nur die besten Feste, die erste urkundliche Erwähnung oder die Einwohnerzahl stehen im Fokus, sondern viele außergewöhnliche Geschichten und Vorkommnisse. Wer weiß schon, dass es in Amelunxen bis heute keine zentrale Wasserversorgung gibt, und die Haushalte sich alle aus jeweils eigenen Brunnen versorgen? Oder warum Fölsen früher als „Linsendorf“ bezeichnet wurde? Und wo es in Vörden gespukt haben soll, warum Feuer und Wasser ständige Begleiter der Germeter Bevölkerung waren, und wieso die goldene Kette des Schwedenkönigs Gustav Adolf noch in Bökendorf vergraben sein soll?
Das sind alles kleine Geheimnisse, die von den Spielerinnen und Spieler beim „Dorfquartett“ gelüftet werden können. Besonders Neubürgerinnen und Neubürger können ihr neues Zuhause auf spielerische Weise kennenlernen. „Das Dorfquartett ist mehr als ein Spiel – es öffnet einfach Türen“, so betont Heiko Böddeker und ergänzt: „Es zeigt neuen Mitarbeitenden und Zugezogenen, wie vielfältig die Dörfer im Kreis Höxter sind, und wird auf diese Weise zu einem echten Schlüssel fürs Ankommen und Wohlfühlen im Kreis Höxter.“
Vielleicht einmal auf Ausflugstour?
Das „Dorfquartett“ ist für vier bis fünf Spielerinnen und Spieler (Erwachsene und Jugendliche) ausgerichtet. Das Spiel erklärt sich von selbst, doch in den beiden Editionen gibt es zu Beginn Anregungen für interessante Spielvarianten. Und natürlich bietet das „Dorfquartett“ wunderbare Anreize, sich aufzumachen, um die vielfältigen Orte direkt zu erkunden.
Beim „Stadt-Land-Dorf“-Spiel kann man sein Wissen über den Kreis Höxter, über das Landleben und Brauchtum testen. Von Alhausen über die Nethe bis hin zur Ziehharmonika ist alles dabei, was den Kreis ausmacht. Für kleinere Spielnaturen bietet das „Dorf-Memo“ eine Möglichkeit, spannende Orte in der Region kennenzulernen. Eines ist klar: Von der Abtei Marienmünster bis hin zum Weser-Skywalk gibt es für jede Altersgruppe viel zu entdecken.
Weitere Informationen und Tipps zum Spielen unter www.xregion.de
Die Fördersumme vom LEADER-Programm beträgt für die Spielesammlung rund 16.000 Euro. Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), ergänzt durch Fördermittel des Landes NRW und dem Kreis Höxter.
Die Erstauflagen des „Dorf-Quartetts“ gelangen nun in die beteiligten Ortschaften und werden dort verteilt.
Foto: GfW im Kreis Höxter mbH