Höxter (TKu). Höxter hat sein 47. Huxori-Stadtfest gefeiert, ausgelassen, sehr gut besucht, aber spürbar anders als in den Jahren zuvor. Neben Altstadtkirmes, Trödel- und Kinderflohmarkt sowie geöffneten Geschäften lockte aber wie gewohnt ein vielfältiges Musikprogramm mit dem Auftritt von insgesamt neun Bands sowie eine Mischung aus Trödelmarkt und Altdtadtkirmes in die Kreisstadt nach Höxter. Offiziell eröffnet wurde das Fest am Freitag durch Bürgermeister Daniel Hartmann. Doch der traditionelle Fassbieranstich missglückte: Das Fass war defekt, und so gab es zum ersten Mal kein Freibier zum Startschuss. Für viele Gäste noch schmerzlicher: Gleich zwei kultige Orte fehlten in diesem Jahr. Weder „Freises Hinterhof“ noch die „Felsenkeller-Bühne“ waren diesmal mit am Start, Treffpunkte, die über Jahrzehnte für viele Besucherinnen und Besucher das Herzstück des Huxori-Festes bildeten. Besonders hart traf es die Fans der Leipziger Rockband „Four Roses“. Die Gruppe, die regelmäßig auf der Felsenkeller-Bühne für Stimmung gesorgt hatte, spielte vermutlich zum letzten Mal beim Huxori, jedoch nicht „open-air“, sondern im Paulaner-Wirtshaus und nur mit Eintritt.
Einige dutzend eingefleischte Anhänger feierten dennoch begeistert, andere waren enttäuscht. So wie die Höxteraner Conny Ruthe und Christian Hitz: „Ein Kult geht dadurch kaputt“, sagten beide. Die Felsenkeller-Bühne sei für sie immer ein Treffpunkt für Gleichgesinnte und ein „Stück Heimat“ auf dem Huxori-Markt gewesen. Paulaner-Wirt Dieter Bastian kündigte an, auch im kommenden Jahr keine Bühne mehr zu betreiben, zu hoch seien die Kosten. Zudem werde sich die Band „Four Roses“ durch den Weggang einiger Mitglieder stark verändern in den kommenden Monaten. Trotz dessen herrschte in Höxters Straßen dichtes Gedränge. Neu dabei war Kult-DJ Engelbert, der das Café „Auszeit“ in einen gut gefüllten Tanztreff verwandelte. Auch beim Trödelmarkt gab es Neuerungen, aber nicht immer zur Freude der Besucherinnen und Besucher. So kritisierte Gerd-Olaf Horstmann, dass zu viele Plätze des Kinderflohmarkts an gewerbliche Anbieter vergeben worden seien, weil ein neuer Trödelmarkt-Veranstaltungsservice in diesem Jahr beauftragt worden war. Mit seinem Enkel habe er deshalb gleich dreimal umziehen müssen. „Der Charme des Kinderflohmarkts geht so verloren“, ärgerte er sich.
Ebenfalls neu: mobile Anti-Terror-Poller an den Eingängen. Sie wurden von Feuerwehrleuten und Sicherheitspersonal rund um die Uhr besetzt und bedient, damit Rettungswagen oder Lieferanten bei Bedarf ungehindert passieren konnten. Auch viele auswärtige Gäste und ehemalige Höxteraner zog es nach Höxter. So verlegten die vier Geschwister Jürgen Hilgner, Dagmar Hilgner-Krause, Sigrid Kirschbaum und Jutta Schlüter ihr traditionelles Familientreffen bewusst in die Kreisstadt Höxter, auch wenn sie weit entfernt wohnen. „Höxter ist schön, und hier ist etwas los“, meinten sie. Ihre Eltern hätten sich in dieser Region kennengelernt, hießt es von Dagmar Hilgner-Krause. „Wir waren nun zwei Tage hier und uns hat es sehr gefallen. Wir kommen nächstes Jahr wieder“, kündigten sie an.
Fotos: Thomas Kube