Höxter (red). Am 21. August gibt es eine öffentliche Generalprobe auf der Weserscholle. Vergünstigte Tickets dafür sind ab sofort online und in der Tourist-Info erhältlich.
An den letzten beiden Augustwochenenden ist die Weserscholle eine Freiluft-Opernbühne. Insgesamt vier Vorstellungen von „Widukind“ sind geplant. Als besonderen Vorgeschmack gibt es eine öffentliche Generalprobe am Donnerstag, 21. August, um 19 Uhr. Ensemble und Musiker bringen das zweistündige Werk um den Sachsenherzog und seinen Gegner Karl (den Großen) dann bereits komplett auf die eigens gebaute Open-Air-Bühne am Flussufer. „Mit der Generalprobe bekommt man einen exklusiven Einblick zum vergünstigten Preis“, kündigt Madita Alberding vom Huxarium Gartenpark an. Die Tickets kosten nur 15 Euro (bei freier Platzwahl) und es gibt sie online auf der Homepage des Huxariums, bei der Tourist Info am Bahnhof und an der Abendkasse auf der Weserscholle zu kaufen. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
„Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis, bei der Generalprobe einer Oper dabei zu sein“, betont Regine Krull, die die Gesamtleitung des Projektes hat. „Man spielt dann in der Regel das Stück komplett durch, alle sind dabei – der Chor, die Tänzer, die Solisten, das Orchester“. Nur selten und wenn dann auch nur kurz werde eine Generalprobe unterbrochen, zumal sie ja in diesem Fall schon vor Publikum durchläuft. Und die Zuschauer bekommen etwas vom Theateralltag mit: „Es ist sehr spannend mitzuerleben, wie ein Stück entsteht und wie Regisseure arbeiten. Alles wird bis ins Kleinste geübt, selbst die Verbeugung am Schluss“, erzählt Regine Krull.
Die Oper Widukind wurde 2022 in Enger aus der Taufe gehoben – in der Stadt, in der Widukind begraben sein soll. In diesem Sommer lebt das Werk in Höxter sein Revival –dank der Förderung der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“. Schirmherr des Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Man sollte sich nicht die Chance entgehen lassen, eine Oper hier vor Ort
in Höxter erleben zu können – und dann auch noch unterm Sternenzelt und an historischer Stätte“, unterstreicht Madita Alberding. Tatsächlich tobte während der Sachsenkriege eine entscheidende Schlacht ganz in der Nähe am Brunsberg.
Die Handlung des Stücks fußt auf historischen Begebenheiten, ist aber gleichzeitig ein Plädoyer für Verständigung. Widukind ist des Blutvergießens müde und versöhnt sich mit Karl. Die Oper hebt sich bewusst von Konventionen ab. „Wir zeigen ein modernes Werk, das auch absolute Opernneulinge anspricht“, so Krull. „Es gibt bei uns beispielsweise auch keinen Dresscode. Man kann sich in Höxter einfach mal trauen, eine Oper anzuschauen“, betont auch Madita Alberding vom Huxarium Gartenpark.
Ein bewusster Bruch mit der Tradition ist beispielsweise die Besetzung der Titelrolle mit einer Frau: Dass die junge Koreanerin Yewon Kim den Widukind singt und spielt, holt den Stoff aus dem Schatten männlicher Heldenmythen. Auch Rock-, Pop- und Elektro-Anklänge sowie Breakdancer als Krieger schaffen eine Verbindung zur Gegenwartskultur, auch wenn die Story im frühen Mittelalter spielt.
Zur Premiere zwei Tage später (23. August) wird Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger erwartet, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung. Drei weitere Aufführungen sind am 24., 30. und 31. August jeweils um 19 Uhr. Erhältlich sind die regulären Opernkarten in verschiedenen Preiskategorien von 30 bis 43 Euro.
Foto: Daniela Dembert