Höxter (red). Gartenfans und Familien sollten jetzt am Wochenende im Archäologiepark Höxter vorbeischauen: Erstmals gibt es dort am Samstag und Sonntag das „Aufblühen im Archäologiepark“ – die Pflanzentage im naturnahen Open-Air-Geschichtsmuseum im Weserbogen. Bewusst wird dabei ein Schwerpunkt auf heimische Wildstauden und vorgezogenes Gemüse für den heimischen Nutzgarten gelegt.
Ausgewählte Staudenzüchter aus der Region bieten am 17. und 18. Mai rings um den langen Holzsteg ihre Waren an. Die Erlebnisgärtnerei Beine aus Salzkotten kommt mit Lavendel, Kräutern und Gemüsepflanzen. Samenfeste Sorten sind darunter, zum Beispiel Salattomaten wie „Pernau Orange“, „Babelsberger Frühe“ oder die Riesen-Fleischtomate „Ananas“, aber auch Chilis („Lemmon Drop“ und „Aji White Fantasy“), Kürbisse („Butternut“ und „Blaue Banane“), Zucchini und Paprika. Außerdem gibt es Blühendes wie Günsel, Gundermann, Glockenblumen oder Eisenkraut, Kalifornischen Mohn, Ziergräser und Oswego (Indianernessel).
Am Sonntag kommt zusätzlich die Regionalgruppe Löhne im Naturgarten e.V. und bietet eine Vielzahl von heimischen Wildstauden zum Verkauf an. Ebenfalls am Sonntag kann man mit Fachmann Ralf Haffke übers naturnahe Gärtnern sprechen. In Workshops können Besucher mit Blumen kreativ werden. Am Sonntag können sie ab 14 Uhr unter fachkundiger Anleitung Kränze und Sträuße binden.
Die weiteren Akteure des Archäologieparks präsentieren sich beim „Aufblühen“: Bei den Imkern können Besucher im Bienengarten einen Blick in den Stock auf das Volk und vielleicht sogar auf die Königin werfen. Kinder basteln beim Blütenquiz mit Monika Korell im Bunten Klassenzimmer. Die Flechthecken-Experten aus Nieheim sind gemeinsam mit Akteuren aus lokalen Vereinen vor Ort und informieren über die richtige Pflege der natürlichen Zäune, die auch im Archäologiepark zu finden sind.
Die Landfrauen bieten gegen eine Spende Kaffee, Blechkuchen und Kaltgetränke an. Das Geld ist für den kleinen Ricardo bestimmt, den Dreijährigen, der kürzlich bei einem tragischen Gasunfall in Lüchtringen beide Eltern verloren hat.
An beiden Tagen ist der Archäologiepark von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kinder und Dauerkarteninhaber haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen 3 Euro. Der Archäologiepark befindet sich direkt am Weser-Radweg. Der Eingang ist nahe des Bahnübergangs Corvey zu finden. Kostenlose Parkplätze stehen entlang der Straße Am Hafen zur Verfügung. Natürlich ist am Wochenende auch wieder die Bimmelbahn zwischen Höxter und Corvey unterwegs.
„Alles auf Grün“ also im Archäologiepark Höxter, der zur Landesgartenschau 2023 geschaffen wurde. Er erklärt mit Augmented Reality den Untergang der mittelalterlichen Stadt Corvey, die dort 1265 niedergebrannt wurde. Für das digitale Erlebnis stehen Leihtablets zur Verfügung, man kann aber auch die nötige App mit Parkeigenem WLAN aufs eigene Handy laden. Neue Rundgänge informieren über die Arbeit der Archäologen und die ökologischen Besonderheiten im Park. Highlight für Familien ist der Erlebnisspielplatz mit großem Kletterturm. Die Kleinen können im Archäologiesandkasten nach Schätzen buddeln. Unter der großen Agri-PV Anlage gibt es einen sehenswerten Nutzgarten. Ein mittelalterlicher Rastplatz lädt zum Verweilen ein.
Seit kurzem bevölkern als Hingucker einige Shona-Art-Skulpturen von afrikanischen Künstlern das Gelände rings um die naturnahe Blühwiese, die aktuell von Margeriten. „Wir bedanken uns sehr bei Lipperland Alpaka aus Bad Salzuflen dafür, dass sie uns die tollen Störche, einen Pfau und ein Alpaka aus Metallresten und Stein leihweise zur Verfügung stellen“, sagt Madita Alberding, Geschäftsführerin im Huxarium. Geschaffen wurden die großen Tierfiguren aus Recycling-Materialien von Künstlern aus Simbabwe auf Schloss Steinhausen in Witten.
Foto: Huxarium Gartenpark Höxter