Höxter (red). CDU-Bürgermeisterkandidat Fabian Thomas hat eine Nutzungsidee von Teilflächen des Geländes der Technischen Hochschule OWL in Höxter vorgestellt. Ziel ist der Aufbau eines bundesweit anerkannten Ausbildungszentrums für Energieberatung, mit starker Praxisnähe, digitalen Lernanteilen und enger Verzahnung mit Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Förderung.
„Ich stelle ausdrücklich nicht den Verbleib der TH-OWL in Höxter infrage“, so Thomas. „Im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass der Hochschulstandort erhalten und gestärkt wird. Mein Vorschlag ist eine ergänzende Idee, keine Reaktion auf Rückzugspläne, sondern ein konstruktiver Impuls, wie der Standort künftig zusätzlich sinnvoll genutzt werden kann.“ Es gehe darum, vorausschauend zu handeln und bereits jetzt Optionen zu entwickeln, die Höxter langfristig stärken.
Das Ausbildungszentrum soll:
- praxisorientierte Präsenzkurse mit digitalen Lernmodulen kombinieren,
- praktische Ausbildung in Laboren und an Mustergebäuden ermöglichen,
- durch Kooperationen mit Institutionen wie BAFA, dena, Energieagenturen und Kammern bundesweit anschlussfähig sein,
- einen zertifizierten Abschluss mit klaren Prüfstandards anbieten.
Thomas betont die Relevanz des Themas: Der Bedarf an qualifizierten Energieberaterinnen und Energieberatern ist deutschlandweit hoch, mehr als eine Million Beratungen jährlich, ein akuter Fachkräftemangel und fehlende einheitliche Ausbildungsgänge. „Höxter kann hier Pionierarbeit leisten mit einem Modellprojekt, das Innovation, Nachhaltigkeit und Standortentwicklung vereint.“
Die Vorteile für Höxter liegen für Thomas auf der Hand:
- Sicherung qualifizierter Arbeits- und Ausbildungsplätze,
- Stärkung des ländlichen Raums durch ein sichtbares Leuchtturmprojekt,
- aktiver Beitrag zur Klimawende und Gebäudesanierung,
- langfristige Nutzung vorhandener Infrastruktur am Hochschulstandort.
Das Konzeptpapier sieht außerdem die Einbindung von fachlich erfahrenen Partnern aus dem Bereich der Energieberatung vor, die praxisnahe Impulse für Ausbildung, Schulung und Qualitätssicherung einbringen könnten.
Thomas kündigte an, sich als Bürgermeister für die Gründung einer Projektgruppe mit wertvollen Beteiligten aus Stadt- und Kreispolitik, Landesebene, Hochschule und Fachvereinigungen starkzumachen. Ziel sei es, gemeinsam eine mögliche Umsetzung und die finanzielle Ausstattung des Vorhabens zu prüfen. „Nur wenn alle Ebenen frühzeitig zusammenkommen, können wir aus einer Idee ein tragfähiges Projekt machen“, so Thomas.
Thomas macht deutlich, dass es jetzt politische Initiative brauche: „Die Politik in Höxter darf nicht tatenlos zusehen, während sich der Bedarf an Lösungen abzeichnet. Wer Verantwortung für die Zukunft dieser Stadt übernehmen will, muss jetzt mit klugen Ideen vorangehen.“ Es gehe nicht darum, Ängste zu schüren, sondern darum, konkret und lösungsorientiert Perspektiven zu entwickeln, bevor Handlungsspielräume verloren gehen.
„Jetzt ist der Moment, kluge Weichen zu stellen. Ich möchte, dass Höxter vorausschauend agiert, nicht aus Sorge, sondern aus Stärke. Der Standort bietet mehr Potenzial, als derzeit genutzt wird. Und genau das will ich gemeinsam mit allen Beteiligten heben“, so Thomas abschließend.
Unabhängig von möglichen Ergänzungsnutzungen stellt Thomas klar: „Der Hochschulstandort ist ein wichtiges Aushängeschild für Höxter, fachlich und emotional.“ Die TH-OWL habe über viele Jahre zur Sichtbarkeit und Weiterentwicklung des Standorts beigetragen. Gerade deshalb sei es umso wichtiger, sich frühzeitig mit möglichen Zukunftsszenarien auseinanderzusetzen, nicht gegen die Hochschule, sondern im gemeinsamen Interesse an einer starken Entwicklungsperspektive für Höxter.
Foto: Daniel Winkler