Beverungen (red). Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte in der vergangenen Woche Beverungen.

Gemeinsam mit dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten, Matthias Goeken, und Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm schaute sie sich den Standort des ehemaligen Atomkraftwerks in Würgassen an. Seit dem Jahr 2014 sind dort die nuklearen Rückbauarbeiten am Reaktorgebäude sowie dem Maschinenhaus abgeschlossen. Auf dem Gelände lagern allerdings noch 1500 Fassgebinde mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus dem Betrieb bzw. dem Rückbau des Kernkraftwerks. Ziel ist es, dieses Lager auch bis 2029 zu räumen. Mitte Dezember hatte das Bundesumweltministerium bekannt gegeben, auf ein Logistikzentrum für mittel- und radioaktive Stoffe, das den zügigen Abtransport solcher Stoffe aus dem Endlager Konrad optimieren sollte, an diesem Standort zu verzichten. Es stellt sich somit die Frage, wie das Gelände zukünftig weiter genutzt werden kann bzw. welche Nachnutzungsoptionen sich ergeben. Eine erste zukunftsweisende Perspektive, bietet eine Errichtung eines Giga-Batteriespeichers, den die Stadt Beverungen gemeinsam mit WestfalenWeser realisieren möchte. Es wäre einer der größten seiner Art in ganz Deutschland. Darüber hinaus gibt es auch die Erwägungen, ein Gas- oder Wasserstoffkraftwerk auf dem Gelände zu errichten, um eine verlässliche Energieversorgung sicherzustellen und keine Abhängigkeiten zur Windkraft oder der Sonnenenergie zu schaffen. Maßgeblich ist, dass die erzeugte Energie in die Region abtransportiert bzw. in das Netz eingespeist werden kann. Dazu benötigt man jetzt einen schnellen Ausbau des Übertragungsnetzes Richtung Westen.  

In Kontext dessen fokussierte der weitere Austausch auch den Netzausbau im Kreis Höxter sowie die alternative Erzeugung von Strom und Wärme. Frau Ministerin Neubaur und Matthias Goeken informierten sich beim Wasserkraftwerk der Familie von Weichs in Amelunxen über den Betrieb eines solchen Kraftwerks und damit verbundene Herausforderungen.

Matthias Goeken fasst zusammen: „Es ist deutlich geworden, dass wir in Beverungen bzw. im gesamten Kulturlandkreis ein enormes Potenzial in Sachen Energie aufweisen. Neben den üblichen Wegen, Strom und Wärme zu erzeugen, müssen wir auch alternative Konzepte verfolgen und fördern. Wenn wir die Energiewende erfolgreich realisieren wollen, müssen wir uns in der Energiegewinnung möglichst breit aufstellen und sollten die Gegebenheiten vor Ort nutzen. Das Wasserkraftwerk in Amelunxen ist das beste Beispiel für eine unabhängige, regionale und ressourcenschonende Stromerzeugung. Unsere Aufgabe muss es sein, den Betrieb solcher Kraftwerke langfristig zu fördern.“

Fotos: Niklas Rehermann