Höxter (red). Ein unbeschwerter Sommertag im Höxteraner Freibad endete am Montagnachmittag, den 11. August, in einer Tragödie: Gegen 14.30 Uhr wurde ein elfjähriger Junge aus dem Stadtteil Lütmarsen leblos aus dem Nichtschwimmerbereich gezogen. Rund 500 bis 600 Badegäste erlebten das dramatische Geschehen mit. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen durch das Bäderpersonal wurden vom Rettungsdienst und dem Notarzt fortgeführt, zunächst am Beckenrand, später im Rettungswagen auf dem angrenzenden Sportplatz der Weserkampfbahn. Ein Rettungshubschrauber brachte den jungen Schüler schließlich in eine Universitätsklinik. „Der Elfjährige schwebt in akuter Lebensgefahr“, erklärte Polizeisprecher Achim Reker am Nachmittag. Am frühen Abend gab es vorsichtige Hoffnung, doch Entwarnung konnte die Polizei nicht geben. Die Stadt Höxter und die Polizei entschieden, das Bad sofort zu räumen und zu schließen. Einige Augenzeugen mussten jedoch bleiben, um von der Polizei befragt zu werden. Während des Einsatzes und auch noch danach kamen immer wieder Menschen zum Freibad, die vom Personal abgewiesen werden mussten. Mit Absperrband wurde der Schwimmerbereich des Unfalls markiert.
Bürgermeister Daniel Hartmann, der sich umgehend zum Unfallort begab, sprach von einer „schockierenden Situation“ und betonte, dass auch das Freibadteam stark unter dem Eindruck des Geschehens stehe. Notfallseelsorger kümmerten sich um Augenzeugen, viele von ihnen Kinder. Die Polizeikräfte befragten zahlreiche Zeugen, um den genauen Unfallhergang zu klären. Fremdverschulden schloss die Polizei aus. „Was genau im Wasser passiert ist, müssen wir erst rekonstruieren“, so Reker. Das Bad bleibt bis Mittwoch geschlossen. Der Vorfall weckt Erinnerungen an ein ähnliches Unglück vor drei Jahren im selben Freibad, als ein zehnjähriger Junge nach dem Tauchen das Bewusstsein verlor und ebenfalls mit einem Hubschrauber verflogen wurde. Am Montagabend blieb die Lage ernst: „Er ist noch nicht über den Berg. Die nächsten ein bis zwei Tage werden entscheidend sein“, teilte die Kreispolizei mit.