Höxter (red). Am 9. November jährt sich zum 80. Mal die Reichspogromnacht von 1938. Diese Nacht, mit der die Vernichtung von 6 Millionen Juden ihren Anfang nahm, wirkt bis in unsere Generation hinein. Mit ihrem Buch Zurück in das Land, das uns töten wollte - Jüdische Remigrantinnen erzählen ihr Leben war die Berliner Journalistin und Autorin Andrea von Treuenfeld bereits 2016 Gast im Forum Jacob Pins. Das Thema der Weiterwirkung der traumatischen Erfahrungen der Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung in der Kinder- und Enkelgeneration hat Andrea von Treuenfeld nicht losgelassen. Über ihre Gespräche mit den Betroffenen berichtet sie in ihrem neuen Buch Erben des Holocaust.

Um ihrer Vernichtung zu entkommen, musste die Generation der Eltern ständig neue Verstecke finden, in den Untergrund gehen, sich Partisanen anschließen oder in Länder fliehen, deren Kultur ihr fremd war. Sie verlor Heimat und Familie und durchlitt Ghettos, Arbeitslager und Auschwitz.

Die Überlebenden waren Gezeichnete. Die Schatten der Vergangenheit begleiteten sie und prägten auch die Kindheit der zweiten Generation. Wie sind diese Nachgeborenen mit den Traumata der Eltern umgegangen? Und wie war es für sie, in einem Land aufzuwachsen, das noch wenige Jahre zuvor ihre jüdische Familie auslöschen wollte?

Andrea von Treuenfeld hat prominente Söhne und Töchter befragt. Marcel Reif, Nina Ruge, Ilja Richter, Andreas Nachama, Sharon Brauner, Robert Schindel und andere berichten von der Herausforderung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen. Obwohl sie ihn nicht selbst erlebt haben, blieb der Holocaust ein wesentliches Element in ihrer Biografie. In diesem Buch erzählen sie davon – offen und sehr berührend. Die Veranstaltung im Forum Jacob Pins beginnt am 9. November um 19.30 Uhr. Der Eintritt beträgt € 10.- / 8.- ermäßigt / für Schüler ist der Eintritt frei.

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