Kreis Höxter/Kreis Paderborn (dph). Der Verwaltungsrat der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. begrüßt, dass die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) frühzeitig beschlossen hat, Kirchensteuer-Mehreinnahmen, die sich aus der Energiepreispauschale ergeben, über die Diakonie zweckgebunden für bedürftige Menschen, die besonders von der Energiekrise betroffen sind, einzusetzen. Allein für die EKvW wird mit Mehreinnahmen von ca. 5 Millionen Euro gerechnet.

„Die Evangelische Kirche von Westfalen möchte diese zusätzlichen Einnahmen nicht für innerkirchliche Zwecke verwenden und nicht von der Krise profitieren. Das bedeutet auch für den Kirchenkreis Paderborn, die zusätzlichen Mittel über die Diakonie mit einem klaren Verwendungsauftrag für die Bedürftigsten zur Verfügung zu stellen“, erklärt Sigrid Beer, stellv. Vorsitzende des Verwaltungsrates der Diakonie Paderborn-Höxter e.V. und Mitglied der Kirchenleitung der westfälischen Landeskirche.

Hintergrund der zusätzlichen Finanzmittel ist, dass die mit dem September-Gehalt an Erwerbstätige ausgezahlte Energiepreispauschale von 300 Euro einkommensteuerpflichtig ist und dadurch auch Kirchensteuer auf den Betrag fällig wird. Inzwischen hat die Evangelische Kirche bundesweit die Empfehlung gegeben, diese Mehreinnahmen an Kirchensteuern über soziale Projekte oder Initiativen vor Ort den Menschen zugutekommen zu lassen.

„Die Evangelische Kirche in Deutschland und die Diakonie Deutschland bitten die Kirchengemeinden und die diakonischen Einrichtungen um Unterstützung. Unter der Überschrift #wärmewinter sollen im bevorstehenden Herbst und Winter vor Ort sichtbare und öffentliche Zeichen für Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe gesetzt werden – mit möglichst vielen Ideen sowie gemeinsamen Aktivitäten und Angeboten von Kirche und Diakonie. Dieser Aktion schließen wir uns als Diakonie Paderborn-Höxter e.V. gerne an, um besonders betroffenen Menschen zu helfen“, sagt Diakonie-Vorstand Vanessa Kamphemann. Im kommenden Winter wird die Energiekrise noch mehr Menschen an ihre finanziellen Belastungsgrenzen bringen. Vor allem Einkommensarme und Menschen in prekären Lebenssituationen sind von Energiearmut sowie Arbeits- und Wohnungslosigkeit bedroht. Wir wollen weitere Räume hier vor Ort schaffen, an denen sich Betroffene konkrete Hilfe holen und über ihre Rechte informieren können, erklärt Vanessa Kamphemann

„Wir möchten nicht nur der realen Kälte im Winter, sondern auch der sozialen Kälte und der Vereinsamung etwas entgegenstellen. Dafür setzen wir jeden Euro ein, den wir zusätzlich erhalten“, so Sigrid Beer. Der Verwaltungsrat betont, dass es ausnahmslos um zusätzliche Angebote gehen wird. Bestehende Projekte werden nicht aus den Mehreinnahmen finanziert.

„In der aktuellen Situation mit steigenden Lebenshaltungskosten und unkalkulierbaren Energiepreisen wenden sich schon jetzt immer mehr Menschen hilfesuchend an die Beratungsstellen der Diakonie in Paderborn, Höxter und Warburg. Die Nachfrage nach Lebensmittelgutscheinen, Lebensmitteltüten und finanziellen Einmalhilfen ist drastisch angestiegen“, erläutert Vanessa Kamphemann.

Damit hat sich der auf der letzten Mitgliederversammlung neu gewählte Verwaltungsrat ein erstes großes Projekt vorgenommen. Zu dem Gremium gehören: Superintendent Volker Neuhoff (Vorsitzender), Sigrid Beer, ehemalige Landtagsabgeordnete und Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (stellv. Vorsitzende), Jürgen Engelmann, Rentner und Mitglied im Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Diakonie-Synodalbeauftragte Elke Hansmann, die Ärztin Sonja Heine, Wolfgang Weigel, Rechtsanwalt und Notar a.D. und der Theologieprofessor Harald Schroeter-Wittke.

Foto: Diakonie Paderborn-Höxter e.V.